Das denken in Epochen

Der erste Schritt ist es, sich einmal Gedanken zu machen, in welcher Epoche die Modelbahn fahren soll. Dies heißt konkret: Soll sie in der Vergangenheit oder in der Gegenwart fahren. Natürlich sollte man eventuell auch drauf achten, was man schon hat. Natürlich kann einmal eine historische Lokomotive auch heute fahren doch in der Vergangenheit würde niemals ein ICE auftauchen. Die Epochen der Modeleisenbahn werden in Nummern geordnet und dauern meist längere Jahre an. Man erkennt auch sehr schön, dass das Bedenken der Epochen wichtig ist, wenn man die Bahnstrecken anschaut. Früher gab es noch nicht die Leuchtsignale, die es heute gibt. In der Vergangenheit gibt es nur sogenannte Flügelsignale, die sich auf und ab bewegten und so zeigten, ob der Zug fahren darf oder nicht.

Epoche I:
Die erste Epoche ist die Zeit der Privat- und Länderbahnen. Dadurch gibt es hier ein sehr prägendes Ereignis, denn es gibt eine Vielfalt an Lokomotiven. Diese Lokomotiven sind sehr ausfallend, durch die Farbvielfalt, denn damals gab es noch keine einheitlichen Farben, denn große Teile der Eisenbahn gehörten privaten Unternehmen. Jedoch hatte damals schon jede Stadt seine eigene Farbe, so hatte die bayrische Staatsbahn blaue Lokomotiven und die badische Staatsbahn blaue. Die Zeit der ersten Epoche geht von etwa 1835 bis zur Mitte der zwanziger Jahre. In dieser Zeit waren Elektromotiven äußerst selten. Sie verkehrten nur auf ausgesuchten Strecken, am Ende der Epoche I, mal eine elektrische Bahn. Zu dem Bild der ersten Epoche gehören, wie man sich schon denken kann, nicht sehr viele Autos. Pferdekutschen waren die Alltagsbewegungsmittel, was sich auch widerspiegeln sollte in dieser Epoche.

Epoche II
Eine neue Ära begann, nachdem die deutsche Länderbahn 1923 in den Besitz der Deutschen Reichsbahn übergegangen war und dauert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Hiermit gingen dann die Vielfalt der Lokomotivtypen und die vielen bunten Farben verloren. Die Deutsche Reichsbahn wollte nur noch einheitliche Farben und wenige Locktypen, denn diese waren einfacher zu warten, als die vielen Verschiedenen. In dieser Zeit hing über den Hauptstrecken eigentlich schon überall der Fahrtort. Hier und da wurden immermehr Dieselzüge gesichtet. Speziell Anfang der Epoche II fing man an, Luxuszüge einzusetzen. Der bekannteste Zug der damaligen Zeit war der Orientexpress danach auch gleich der Rheingoldzug. Bei diesen Namen kann man anfangen zu träumen und man sieht, dass es edle Ingenieurstechnik war. Nicht umsonst spricht man in der Bahnwelt von den goldenen Zwanzigern. Der Reingoldzug wurde oftmals nachgebaut und fuhr bis einschließlich 1988 noch auf den deutschen Strecken doch außer den noblen Vorhängen und bequemen Sitzen hatte es nichts mit dem damaligen Luxus des Zuges auf sich.

Epoche III
Die Epoche III ging von Ende des Zweiten Weltkrieges bis ca 1970. Hier entstand neben der Deutschen Bundesbahn (DB) die Deutsche Reichsbahn (DR) in der damaligen DDR. Die Züge waren wieder unterschiedlich. Es kamen Züge, sowohl aus der Vor- als auch aus der Nachkriegszeit zum Einsatz. Die interessanteste Erscheinung auf den Gleisen waren jedoch die TEE-Triebzüge (TransEuropExpress). Diese Züge waren angelehnt an die Luxuszüge der Epoche II. Die Garnituren waren nun rot und die Triebköpfe waren sehr schön angelegt, durch die Windschnittigkeit. In der Epoche III gab es doch eine drastische Veränderung der Bahn, denn man bekam deutlich zu spüren, dass die Automobile auf den Straßen immer mehr wurden. Die Fahrgäste haben nun schon die Auswahl zwischen Omnibus und Lkw einerseits und natürlich dem Transport auf den Schienen. Was aber den Güterverkehr auf den Schienen anging, kamen durch die europäischen Einigungsprozesse immer mehr Güter auch von anderen Ländern auf deutsche Schienen. 1951 kam es zum Europ-Abkommen zwischen der Deutschen Bundesbahn und der französischen Staatsbahn. So verstärkte sich das Phänomen. Güterwagen konnten nun im ganzen Netz fahren und man musste nicht anfangen an der Grenze die Güter zu übergeben, was den Bahnverkehr unheimlich erleichterte. Nach dem dieses Konzept Erfolg zeigte schlossen sich immer mehr Länder diesem Abkommen an. Hier war es egal, ob sie von Westen oder Osten waren. Viel schöner war es ab 1966 anzusehen, wie die Güterzüge im Land fuhren. Dadurch, dass nun eine einheitliche Norm für die Güterwagen herrschte, jedoch jeder seinen Container anmalte, so wie er ihn gerne hatte. Diese Norm hält bis heute an und die Wagen sind wohl nicht mehr so bunt, dafür sehen wir heute die Firmenlogos der Firmen auf den Wagen stehen. In der Epoche schön dokumentiert ist, dass jedes einzelne Haus anders aussehen kann oder auch Autos immer mehr das Landschaftsbild dokumentieren. Hier ist es aber wichtig, dass meist nur zwei Autos auf den Straßen zu sehen sind. Zum einen ist dies der VW-Käfer und dann der Opel Kapitän.

Epoche IV
Die Epoche IV geht von 1970 bis ca 1990. Alle Züge tragen nun nach dem UIC-Schema die Namen. Diese sind nun auch Computergerecht gemacht. Im Jahre 1977 musten nach einem Gesetz das 1972 kam alle Dampflokomotiven von den Schienen verschwinden. Erst 1985 beschloss man, dass Dampflokomotiven als Sonderzüge wieder fahren dürfen. Die Tee-Züge wurden Ende der achtziger Jahre völig abgeschafft. Zum 150. Geburtstag der deutschen Bahn, stellte die Bahn den Intercity-Expertimental vor. Nun begann das Zeitalter der Hochgeschwindichkeitszüge. Es vergingen aber noch fünf Jahre bis zur Serienpruduktion dieser Züge, die die Nummer 401 hatten. Bis heute sind sie auf den Strecken, nur sind sie inzwischen weiterentwickelt als früher und wir sehen sie im Fernverkehr als selbstverständlich an.

EpocheV
Ab 1990 bis zur Gegenwart fand nun die Epoche V statt. Nach der Wende wurde aus der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn Schritt für Schritt die Deutsche Bahn AG. 1994 Hat die Deutsche Bahn dann ihr Logo DB bekommen, das heute noch da ist, so wie es 1994 entworfen wurde. In der ersten Hälfte der neunziger Jahre verschwanden unter anderem die E44 oder die E94 von deutschlands Schienen. Nun war kein Platz mehr auf den Schienen für die Altbauelektrolokomotiven. Nun gehörten hauptsächlich Hochgeschwindigkeitszüge zum Alltag wie der ICE, jedoch wurde dieser schon weiter entwickelt zum ICE 2. Der ICE 1 hatte die Baureihennummer 402 und der ICE 2 die Baureihennummer 403. Den ICE 0 dagegen kennen wir aus der Epoche IV und er hatte die Baureihennummer 401. An die ICE-Triebköpfe wurden nach und nach immer mehr Züge angelehnt. Die Regionalzüge fahren nun auch mit strom über die Schienen und sind ab 1995 einheitlich zu erkennen, durch die rote Farbe. Terminals werden gebaut, da man immer mehr draufsetzt, dass Container auf die Gleise bzw. auf Waggons verladen werden können und dank der Terminals dann auch wieder zurück auf die Lkws kommen. Mittlerweile ist es sogar möglich, dass ganze Lkw auf die Waggons verladen werden können und so mitreisen. In dem Schlafwagen können sich derweil die Fahrer ausruhen. In der Epoche V geht jedoch der Güterverkehr einem unaufhaltsamen Abstieg entgegen, dem aber, dank der Modelbahn, Einhalt geboten werden kann. In Epoche V geht alles wieder zurück immer mehr private Eigentümer kaufen sich Locks und fahren somit die Güter der großen Firmen wie VW hin und her, da dies günstiger ist als die Transportkosten der Deutschen Bahn.